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Vatertag mal anders – Kata Spezial 2022 in Magdeburg

Am 26.Mai 2022 machten Malte und ich uns früh morgens auf den Weg nach Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Nach langer Corona-Durststrecke endlich wieder ein Lehrgang – und dann gleich noch über 4 Tage!


Gut gelaunt erreichten wir viel zu früh unser Ziel und konnten uns noch in aller Ruhe mit den Örtlichkeiten vertraut machen und alte Freunde und Bekannte begrüßen.


Aufgrund der sehr hohen Anmeldezahlen im DAN-Bereich wurden die Schwarzgurte zum ersten Mal in drei anstatt zwei Gruppen aufgeteilt. Für uns bedeutete das, dass unsere erste Einheit jeweils um 11.30 Uhr begann. Eine sehr schöne Zeit, um vorher in aller Ruhe zu frühstücken und sich mit seinen Karate-Freunden aus allen Richtungen Deutschlands und zum Teil auch aus dem Ausland auszutauschen.


Andy, schon einen Tag vorher angereist, hatte es da deutlich weniger komfortabel. Die Gruppe 1. DAN musste (durfte?) schon um 8.30 Uhr im Dojo stehen. Ich bin nicht sicher, ob ich das geschafft hätte…


Unsere erste Einheit startete gleich besonders intensiv mit Nationalcoach Sensei Thomas Schulze (6. DAN) in Kooperation mit unserem Chief Instructor Shihan Hideo Ochi (9. DAN). Gelehrt wurde gleich unsere Lieblingskata Sochin. Eine schweißtreibende Angelegenheit mit Thomas Sensei als Lehrer im Vordergrund und Ochi Sensei, der durch die Reihen ging und damit jedem das Gefühl gab, immer direkt hinter einem zu stehen. Das hatte zur Folge, dass wir alle sofort mit Vollgas in den Lehrgang starteten.


Die zweite Einheit des Tages wurde von Sensei Jean-Pierre Fischer (8. DAN) abgehalten. Für mich persönlich eine besonders große Freude, da ich schon so viele tolle Geschichten über ihn gehört und auch von ihm schon einige persönliche motivierende Nachrichten über die sozialen Medien erhalten hatte.
Leider bin ich der französischen Sprache nicht mehr ausreichend mächtig. Aber ein Lächeln und ein Augenzwinkern war eine schöne Begrüßung durch den Sensei. Die Unterrichtseinheit selber hatte das Thema Kata Kanku Sho. Sensei Fischer bewies auf eindrucksvolle Weise, dass Karate auch mit über 70 Jahren noch geschmeidig und mit Eleganz ausgeführt werden kann (NEID!!). Wir konnten viel Neues lernen.


Den Abend des ersten Tages ließen wir mit unseren Freunden Heike, Andy, André und unserem neuen Freund Kay Voigt bei gutem Essen und viel Gelächter ausklingen.


Der zweite Tag begann mit leichten Verspannungen im Muskeltonus und der Erkenntnis, dass die Rekonvaleszenszeit oberhalb der 50 Lebensjahre immer länger wird. Das tat der guten Laune und der Neugier auf den Tag aber keinen Abbruch!


Die erste Einheit, wieder früh morgens um 11.30 Uhr wurde von Sensei Toribio Osterkamp (6. DAN) geleitet. Thema war die Kata Gojushiho Dai. Mir persönlich und auch Malte hat Toribios Art zu lehren besonders gut gefallen. Ein beeindruckender Karateka mit klaren Ansagen und Ansprüchen an seine Schüler. Zitat beim Bunkai: „Entweder Ihr macht das genauso wie ich das vorgemacht habe, oder nicht! Aber dann laufen wir hier nur noch stumpf die Kata und das war‘s!“ …. Und alle rissen sich zusammen. Dem Norddeutschen Geist eine wahre Freude.


Nachmittags gab es das direkte Kontrastprogramm. Vermittelt wurde Kata Bassai Sho durch Sensei Julian Cheese (6. DAN). Julian Sensei hat mit seiner Art der Freundlichkeit und dem Geist der Fürsorge einen ganz anderen Weg, die Schüler an ihre Grenzen zu treiben. Die Kata wurde komplett aufgebaut und auf Julians liebenswürdige Art war das Training genauso anspruchsvoll wie das Training zuvor.


Gut gelaunt sahen wir unserem Abschluss des Tages entgegen und machten uns wieder mit unseren Freunden auf dem Weg, uns zu laben und den Tag Revue passieren zu lassen.


Der nächste Morgen begann mit der Suche nach Ibuprofen. 3 – 5 Kaffee später fühlten wir uns dann fit für Alles, was der Tag uns bringen würde…. Mit der Kata Gojushiho Sho, unterrichtet von Sensei Thomas Schulze, trieben wir auch den letzten Rest Müdigkeit aus unseren Körpern. Eine tolle Einheit!
Leider wurde mein Training Minuten vor dem Ende jäh beendet. Während einer Bunkai-Übung zog ich mir eine Verletzung am Knöchel zu, die sofort von einem in der Halle trainierenden Sportarzt versorgt wurde. Diagnose: Das kann alles sein, wir rufen den Krankenwagen!
Und so verbrachten Malte und ich den Rest des Tages erst im Krankenhaus und dann als Zuschauer auf der Galerie der Halle. Unterrichtet wurde die Kata Unsu durch Sensei Tatsuya Naka (7.DAN) und es war die Hölle, einfach nur zu zuschauen.


Am Morgen des letzten Tages stellte sich mir die Frage, ob ich den Anweisungen der Ärzte folgen und aussetzen sollte, oder …. Ich entschied mich für ODER !! (an dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei den Senseis Alexandra und Marcus Engel, die mit Physiotherapie und Tape dafür gesorgt haben, dass ich in das Training einsteigen konnte.)


Den Abschluss des Kata-Spezial bildete für uns die Kata Chinte … endlich auch für uns bei Naka Sensei.
Noch vor der Einheit überraschten die Anwesenden Sensei Naka mit einem Geburtsständchen. Obwohl sich unser Vortrag mehr durch Inbrunst als durch melodisches können auszeichnete, war er sichtlich gerührt.
Es ist an dieser Stelle für mich und auch für Malte unmöglich, die dann folgende Trainingseinheit in Worte zu fassen. Naka Sensei mit seinem Charisma, seiner Kampfkunst und der Leichtigkeit die er vermittelt, ist ein Erlebnis, das jeder Karateka selbst erfahren sollte wenn nicht sogar muss.


Abschließend bleibt uns nur zu sagen, dass dieser Lehrgang eine wunderbare Erfahrung war. Sowohl für die Weiterentwicklung unseres Karate als auch um viel Zeit mit den Menschen zu verbringen, die unsere Leidenschaft teilen.
Wir haben tolle neue Leute kennen gelernt, alte Freundschaften wieder aufleben lassen und jede Menge Spaß gehabt. Das war mit Sicherheit nicht unser letztes Kata Spezial.


Oss,


Katja und Malte Kornitzki
TENDOKAN Stade e.V.